Article note: #soso #dankeudo

Gelegenheitskiffern, die erstmals mit einer erhöhten THC-Konzentration am Steuer erwischt werden, darf künftig nicht mehr automatisch die Fahrerlaubnis entzogen werden, so das Bundesverwaltungsgericht in mehreren Grundsatzentsheidungen. Auch eine THC-Konzentration von über 1 ng/ml bedeute bei Ersttätern nicht zwingend, dass der Betroffene ungeeignet zum Führen von Kraftfahrzeugen ist.

Viele Gerichte, so etwas das Oberverwaltungsgericht Münster, kannten bisher ab einer THC-Konzentration von 1 ng/ml kein Pardon. Die Fahrerlaubnis war dann automatisch weg, weil vermutet wurde, dass der Fahrer nicht zwischen Cannabiskonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges trennen kann. Nur bei einer Konzentration unter 1 ng/ml war bei vielen Führerscheinstellen eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) oder eine Abstinenzvereinbarung möglich. Bei dieser konnte je nach Ausgang des Gutachtens oder der Abstinenzperiode der Führerschein gerettet werden.

Das Bundesverwaltungsgericht hat früher selbst auch ähnlich entschieden. Diese strenge Meinung revidiert das Gericht aber nun ausdrücklich. Auch bei einer THC-Konzentration von über 1 ng/ml sei in der Regel eine MPU erforderlich, um die Fahreignung des Betroffenen zu überprüfen. Das gilt aber nur für Autofahrer, die bislang nicht einschlägig aufgefallen sind (Aktenzeichen 3 C 13.17, 3 C 14.17, 3 C 7.18, 3 C 2.18, 3 C 8.18, 3 C 9.18).

Article note: #traurig-gut!
London (dpo) - Was ist das für Hexenwerk? Nach Jahren der Isolation in der ecuadorianischen Botschaft hat Wikileaks-Gründer Julian Assange bei seiner heutigen Verhaftung großes Erstaunen geäußert, als er von Polizeibeamten in ein Fahrzeug geladen wurde, das sich ohne die Kraft von Pferden vorwärts bewegte.
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Article note: #gutertipp #danke

Für GNU/Linux gibt es unterschiedliche Ansätze, um die Akkulaufzeit eures Geräts im Akkubetrieb zu optimieren. Ich mache das mit powertop Folgendermaßen:

  • Alles vom Laptop abziehen (USB-Geräte, Monitor, Stromkabel, etc.)
  • powertop --calibrate (dauert ca. 5 Minuten)
  • powertop --html=powerreport.html
  • Monitor bzw. externe Geräte wieder anschließen, die powerreport.html aufrufen und den Tab »Tuning« öffnen
  • Die Optimierungswerte kopiere ich in einen neuen systemd-Service unter /etc/systemd/system/powertop.service
[Unit]
Description=Powertop tunings for T480

[Service]
Type=oneshot
RemainAfterExit=yes
ExecStart=/bin/sh -c "echo '1500' > '/proc/sys/vm/dirty_writeback_centisecs';"
ExecStart=/bin/sh -c "echo '0' > '/proc/sys/kernel/nmi_watchdog';"
ExecStart=/bin/sh -c "echo 'auto' > '/sys/bus/pci/devices/0000:00:14.2/power/control';"
ExecStart=/bin/sh -c "echo 'auto' > '/sys/bus/pci/devices/0000:00:1f.6/power/control';"
ExecStart=/bin/sh -c "echo 'auto' > '/sys/bus/pci/devices/0000:00:1d.0/power/control';"
ExecStart=/bin/sh -c "echo 'auto' > '/sys/bus/pci/devices/0000:3d:00.0/power/control';"
ExecStart=/bin/sh -c "echo 'auto' > '/sys/bus/pci/devices/0000:00:14.0/power/control';"
ExecStart=/bin/sh -c "echo 'auto' > '/sys/bus/pci/devices/0000:00:00.0/power/control';"
ExecStart=/bin/sh -c "echo 'auto' > '/sys/bus/pci/devices/0000:00:1f.3/power/control';"
ExecStart=/bin/sh -c "echo 'auto' > '/sys/bus/pci/devices/0000:00:04.0/power/control';"
ExecStart=/bin/sh -c "echo 'auto' > '/sys/bus/pci/devices/0000:00:08.0/power/control';"
ExecStart=/bin/sh -c "echo 'auto' > '/sys/bus/pci/devices/0000:00:1c.0/power/control';"
ExecStart=/bin/sh -c "echo 'auto' > '/sys/bus/pci/devices/0000:00:1f.2/power/control';"
ExecStart=/bin/sh -c "echo 'auto' > '/sys/bus/pci/devices/0000:03:00.0/power/control';"
ExecStart=/bin/sh -c "echo 'auto' > '/sys/bus/pci/devices/0000:00:1f.0/power/control';"
ExecStart=/bin/sh -c "echo 'auto' > '/sys/bus/i2c/devices/i2c-1/device/power/control';"
ExecStart=/bin/sh -c "echo 'auto' > '/sys/bus/i2c/devices/i2c-2/device/power/control';"
ExecStart=/bin/sh -c "echo 'auto' > '/sys/bus/i2c/devices/i2c-3/device/power/control';"
ExecStart=/bin/sh -c "echo 'auto' > '/sys/bus/usb/devices/2-3/power/control';"
ExecStart=/bin/sh -c "echo 'auto' > '/sys/bus/pci/devices/0000:00:02.0/power/control';"

[Install]
WantedBy=multi-user.target

Den neuen Service noch integrieren mit: systemctl enable powertop.service

Neustart – Fertig. Anschließend könnt ihr nochmal powertop aufrufen und prüfen, ob alle Werte gesetzt wurden.

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Article note: #toitoitoi + #mitmach!
"Die Rede ist Sache der Männer" soll Telemachos zu seiner Mutter Penelope in Homers "Odysee"gesagt haben. Laut der Historikerin Mary Beard ist die Praxis, Frauen zum Schweigen zu bringen, sehr alt. Gemeinfrei Internet Archive Book Images

Seit einigen Tagen läuft sie wieder auf Hochtouren: die Diskussion um die Sichtbarkeit von Frauen und die Dominanz von Männern auf Wikipedia. Der Vorwurf: Für Neulinge sei es besonders schwer, neue Artikel anzulegen, wenn sie nicht dem veralteten Sprach- und Geschlechterverständnis der Wikipedia entsprächen. Das will die Autorin Theresa Hannig ändern. Mit der Petition #wikifueralle möchte sie auf die Männerdominanz in den Strukturen der Online-Enzyklopädie aufmerksam machen und Veränderungen anstoßen.

„Viele Leute glauben, es gäbe gar kein Problem!“, so beschreibt es Theresa Hannig gegenüber netzpolitik.org. Wir seien es gewöhnt, in unserer Alltagssprache nur Männer zu erwähnen. Anfang März hatte die Softwareentwicklerin, die selbst Science Fiction schreibt, eine „Liste deutschsprachiger Science-Fiction-Autorinnen“ erstellt und damit eine Diskussion ausgelöst, deren Verlauf sie hier dokumentiert.

Sprache schafft Wirklichkeit

Denn prompt wurde von anderen Wikipedianern gefordert, die Liste zu löschen. Begründung: Es gäbe bereits eine Seite, die Autoren und Autorinnen gemeinsam auflistet. Eine Liste eigens für Autorinnen bringe somit keinen Mehrwert und sei irrelevant. So argumentierten Editoren und löschten den Beitrag.

Das Beispiel steht symptomatisch für ein größeres gesellschaftliches Problem. Frauen und geschlechterdiverse Menschen sind auch im 21. Jahrhundert noch nicht gleichberechtigt und werden auch in unserer Sprache ausgegrenzt. Denn mit der ausschließlichen Benutzung der männlichen Form werden Frauen unsichtbar gemacht: „Sie werden als weniger wichtig wahrgenommen und in der Folge auch so behandelt“, kritisiert Theresa Hannig. Damit würde man einem Trugschluss unterliegen, nachdem „keine Sichtbarkeit“ mit „keiner Relevanz“ gleichbedeutend sei. Als Beispiel nennt Hannig die spektakuläre Rettung einer thailändischen Fußballmannschaft aus einer Höhle im vergangen Jahr: „Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wie viele Rettungstaucherinnen dabei waren?“

Männliche Dominanz bei Wikipedia

Das Problem, dass Frauen in vielen Zusammenhängen nicht explizit genannt werden und damit an Sichtbarkeit einbüßen, gilt besonders für die Wikipedia, die täglich von sehr vielen Menschen genutzt wird. Deswegen fordert die Petition von Theresa Hannig unter dem Hashtag #wikifueralle, dass sich die deutschsprachige Wikipedia mehr öffnet – vor allem für eine moderne, geschlechtergerechte Sprache.

Das Problem, sagt Hanning: Artikel auf Wikipedia werden standardmäßig im generischen Maskulinum, der männlichen Personalform, verfasst. Frauen oder Menschen, die sich nicht in der Zweiteilung der Geschlechter wiederfinden könnten, seien zwar gemäß der Logik der deutschen Grammatik automatisch mitgemeint, werden aber nicht explizit genannt. Hinzu kommt, dass bei Wikipedia mit „massivem Widerstand von Administratoren“ zu rechnen sei, wenn versucht werde, Frauen sprachlich mehr Raum zu geben. So fasst die Petition #wikifueralle das Problem um die geschlechtergerechtes Wikipedia zusammen.

„Die Community arbeitet sehr engagiert und professionell“, das betont auch Hannig, die selbst als ehrenamtliche Editorin bei Wikipedia aktiv ist. Das Problem sei allerdings, dass ein Großteil der Editor:innen Männer seien. Sie würden damit für einen männlichen Blick auf die Welt sorgen: „So kommt es immer wieder vor, dass Artikel von und über Frauen seltener verfasst werden, dann ellenlangen Relevanzdiskussionen ausgesetzt sind und am Ende womöglich noch gelöscht werden, weil die männlichen Admins schlicht in der Überzahl sind.“

So führe die Verwendung des generischen Maskulinums dazu, dass „Frauen und nicht binäre Menschen in der Wahrnehmung der Leser:innen kaum oder gar nicht vorkommen und von Suchmaschinen nicht gefunden werden.“ Das sieht auch die Petition so und zitiert eine Studie, die den Einfluss von geschlechtergerechter Sprache auf die kindliche Wahrnehmung von Berufen untersucht hat. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass etwa stereotyp männliche Berufe von Kindern eher angestrebt würden, wenn sie in geschlechtergerechter Sprache dargestellt werden.

„männlich, weiblich, divers“

All das wollen die Initiator:innen der Petition nicht länger hinnehmen, der sich neben Theresa Hannig zahlreiche Autor:innen und Wissenschaftler:innen, wie etwa der Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch angeschlossen haben. Wikipedia dürfe nicht nur die Meinung einer kleinen Gruppe widerspiegeln, sondern die Realität möglichst so beschreiben, wie sie ist: „männlich, weiblich, divers“. Dafür fordert die Petition an erster Stelle „eine Abschaffung der Pflicht zum generischen Maskulinum in den Wikipedia-Artikeln“. Zukünftig soll also auch von Autorinnen oder Politikerinnen gesprochen werden können, wenn es explizit um Frauen geht. Um Frauen und diverse Menschen sichtbarer zu machen, sollen zukünftig Listen auf Wikipedia „nach Geschlecht suchbar, auffindbar und sortierbar“ sein. Auch das fordert die Petition und möchte sich damit nicht nur für die Sichtbarkeit von Frauen stark machen, sondern auch verhindern, dass wieder Listen gelöscht werden, wie es bei den Science-Fiction-Autorinnen der Fall war.

Die Petition geht in ihren Forderungen aber noch weiter, an die Strukturen der Wikipedia selbst. Damit zukünftig nicht mehr einfach Artikel gelöscht werden, die auf eine geschlechtergerechte Sprache achten, sollen die internen Entscheidungsprozesse demokratisiert werden. Nach einer Diskussion sollen „mehrere fachkundige Admins“ über eine Artikel-Löschung abstimmen. Das soll verhindern, dass einzelne Editor:innen einfach über die Löschung eines Artikels entscheiden, wie es im geschilderten Fall geschehen ist.

Ungerechtigkeit ist in der Gesellschaft verwurzelt

Nach wie vor sind Frauen in der Wikipedia stark unterrepräsentiert. Rund 90 Prozent der Personen, die auf Wikipedia Einträge erstellen, bearbeiten und ergänzen, sind männlich, zu diesem Schluss kommt eine Studie, die Wikipedia selbst im Jahr 2011 durchgeführt hat. Zudem sind diese wenigen Editorinnen häufig einem harschen Umgangston ausgesetzt und werden aktiv von Männern verdrängt, das berichten Frauen, die selbst aktiv in der Community sind.

Die Diskussion bei Wikipedia zeigt damit erneut, wie tief die Ungleichgewicht der Geschlechter noch in der Gesellschaft verwurzelt ist, auch im Netz. Da die Welt nicht nur aus Männern besteht, kann es eigentlich nicht sein, dass sie nur durch deren Augen wiedergegeben und reproduziert wird.

Denn wo es im Besonderen um die Sichtbarkeit von Frau und diversen Menschen geht, geht es im Großen um die Sichtbarkeit aller Menschen. Im Kern geht es um die Verwirklichung fundamentaler Gerechtigkeitsprinzipien wie der Gleichberechtigung zwischen Mann, Frau und Menschen, die sich weder dem einen noch dem anderen Geschlecht explizit zugehörig fühlen. Es geht darum, die Welt und unsere Gesellschaft gleicher und damit gerechter zu machen, darum, dass alle Menschen die gleichen Rechte haben und den gleichen Raum bekommen sollen, um sich zu artikulieren und wahrgenommen zu werden. Die Debatten um Wikipedia zeigen, wie langsam und mühsam diese Fortschritte erkämpft werden müssen. Aufzuhalten sind sie vermutlich nicht mehr. Ein Meinungsbild unter Wikipedia-Editor:innen soll jetzt klären, ob Frauen und nicht-binäre Menschen bald explizit genannt werden dürfen.


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