Article note: @5. EuGH erlaubt Sam­p­ling: #whoopwhoop

1. Kein Vertuschen
(taz.de, Christian Rath)
Als die Funke-Gruppe vertrauliche Berichte über die Situation in Afghanistan veröffentlichte, ging die Bundesregierung dagegen juristisch vor und berief sich dabei auf ihr angebliches Urheberrecht. Der Europäische Gerichtshof hat Zweifel, ob es sich bei den „Afghanistan Papers“ um urheberrechtlich einschlägige Werke handelt, und stuft sie eher als „rein informative Dokumente“ ein. Nun müssen die deutschen Gerichte erneut über den Fall entscheiden.
Weiterer Lesehinweis: Arne Semsrott sorgt sich auf netzpolitik.org vor der neuen Entscheidung: „Damit könnte — je nach finalem Urteil des Bundesgerichtshofs — der Staat ermutigt werden, künftig häufiger das Urheberrecht als Mittel der Zensur zu verwenden. Neben dem Verteidigungsministerium nutzten auch das Innenministerium und das Bundesinstitut für Risikobewertung bereits das Urheberrecht, um die Veröffentlichung unliebsamer Berichte zu verhindern.“

2. Analyse enthüllt: Falsche Likes auf Cathy Hummels‘ Instagram-Profil
(t-online.de, Lars Wienand & Martin Trotz & Axel Krüger)
Es ist bekannt, dass man Instagram-Follower kaufen kann, doch nicht nur das: Auf dem grauen Social-Media-Markt lassen sich auch Instagram-Likes erwerben. Mindestens 200.000 dieser Likes sollen auf magische Weise auf Fotos der Influencerin Cathy Hummels heruntergeregnet sein, wie eine Analyse von Social Data Pro ergeben habe.

3. Das Dilemma der Aufdeckung
(deutschlandfunkkultur.de, Anke Schaefer, Audio: 6:34 Minuten)
Der Deutschlandfunk hat sich mit dem irischen Journalisten Derek Scally unterhalten, der einen vielbeachteten und nachdenklichen Artikel über die verstorbene Bloggerin Marie Sophie Hingst verfasst hat. In dem Gespräch wird klar, wie sehr es der Bloggerin, die in Irland lebte, zugesetzt haben muss, dass der „Spiegel“-Artikel über sie auch ins Englische übersetzt worden ist und damit auch in ihrem Gastland lesbar war. Auch die ausführlichen Wikipedia-Einträge über ihre Person, hätten sie sehr belastet.

4. Jetzt wird’s kleinkariert
(djv.de, Hendrik Zörner)
Mit „Jetzt wird’s kleinkariert“ kommentiert Hendrik Zörner die jüngsten Sparmaßnahmen der „Süddeutschen Zeitung“. Dort habe man aus Kostengründen das traditionelle Sommerfest für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abgesagt. Außerdem solle den „SZ“-Journalistinnen und -Journalisten der halbe freie Tag am Faschingsdienstag gestrichen werden. Zörner macht eine Gegenrechnung auf: „In den meisten Zeitungsredaktionen liegt die tatsächlich geleistete Arbeitszeit bei 40 bis 45 Stunden pro Woche, also zwischen zehn und 25 Prozent über der tariflich vereinbarten Zeit. Diese Stunden schenken viele Journalisten ihren Verlagen, weil de facto keine Möglichkeit besteht, die Überstunden abzufeiern.“

5. EuGH erlaubt Sam­p­ling
(lto.de)
Man mag es nicht glauben, aber die Musikgruppe Kraftwerk und der Musikproduzent Moses Pelham streiten sich seit 20 Jahren über die Verwendung eines zwei Sekunden andauernden Loops aus einem Kraftwerk-Song. Nun hat der EuGH die Verwendung der Tonsequenz für zulässig erklärt.

6. Ballermann-Apokalypse im ZDF-„Fernsehgarten“
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz, Video: 3:26 Minuten)
Als am Sonntag über dem Gelände des ZDF-„Fernsehgarten“ während der Übertragung ein Gewitter niederging, dachte man, ein gerechter Gott hätte dem Spuk ein Ende bereitet. Doch weit gefehlt: Die Aktivitäten wurden in die Innenräume verlagert, es kam zu einer Verdichtung des Schreckens. Boris Rosenkranz hat das Grauen in einem dreiminütigen Video zusammengeschnitten.

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Article note: #danke! #wiederwasgelernt

Immer häufiger wird das Wort „Handicap“ benutzt, um den Begriff der „Behinderung“ zu vermeiden. Warum dies aber der falsche Weg ist und warum die häufig genannte Begründung dafür auch nicht stimmt, erklärt Jonas Karpa.

Die Begriffe für behinderte Menschen haben in vielen Sprachen eine negative Konnotation. Sei es „Les Invalides“ (vom lateinischen Wort „invalidus“ für krank, hinfällig, kraftlos) in Frankreich, oder „Las personas con minusvalias“ (Personen mit niedrigem Wert) in Spanien. Auch in Deutschland sprach man lange Zeit von den Behinderten oder gar von Schwerbeschädigten. Immer häufiger ist inzwischen ein anderes Wort für Menschen mit Behinderung zu lesen: Handicap oder gehandicapt. Es klingt jung, hip, frisch und versprüht einen Hauch von Internationalität. Aber vor allem: es trägt nicht dieses sperrige Wort „Behinderung“ bei sich.

Hand in Cap vs. Cap in Hand

Trotzdem wird die Beschreibung, dass ein Mensch „gehandicappt“ sei, oft kritisiert. Handicap würde Bezug auf Obdachlose und Bettler*innen nehmen, die am Straßenrand sitzen, ihre Mütze in der Hand halten und nach Geld fragen. Dafür gibt es den englischen Ausdruck Cap in Hand. Diese Begründung hält sich hartnäckig, ist aber falsch. 

Tatsächlich taucht der Begriff Cap in Hand erstmals 1565 auf und beschrieb die Geste, aus Respekt, Achtung oder Höflichkeit den Hut zu ziehen. Diese Bedeutung entwickelte sich über die Jahre hin bis 1887, wo sie beschrieb, jemanden um einen Gefallen zu bitten. Dieses Bitten, oder gar Betteln, was Cap in Hand bedeutet, ist aber ein völlig anderer Wortstamm als das Hand in Cap

Die erste Erwähnung von Hand in Cap findet man im Jahr 1653. Hier beschreibt Hand-in-cap ein Lotterie-Spiel mit zwei Spieler*innen und eine*r Schiedsrichter*in. Grundlegende Spielidee war, dass die beiden Spieler*innen Gegenstände tauschen, von deren Wertigkeit sich die Schiedsrichter*innen vorher ein Bild machten. Die Spieler*innen mit dem weniger wertigen Objekt mussten den Differenzbetrag noch dazulegen. Vor jeder Spielrunde gaben alle drei Personen den gleichen Geldbetrag als sogenanntes Reuegeld in einen Topf ab. Ob nun ein Tausch zustande kam, entschied sich, indem beide Spieler*innen eine Hand in eine Kappe steckten und gleichzeitig, entweder als Faust oder geöffnete Hand, wieder herauszogen. Eine geöffnete Hand bedeutete in diesem Fall die Zustimmung zum Tauschhandel, eine Faust die Ablehnung des Geschäfts. Dieses „Hand in Kappe (stecken)“ ist die Grundlage des Namens Hand-in-Cap, der später in Hand i’Cap verkürzt wurde. Treffen nun beide die gleiche Entscheidung, so wird der Handel entweder vollzogen oder nicht. Das gesammelte Reuegeld bekommt in beiden Fällen der/die Schiedsrichter*in. Stimmt nur einer der beiden Spieler*innen zu, so kommt kein Tausch zustande, jedoch bekommt der/die zustimmende Spieler*in das Reuegeld. 

Sportlicher Wettkampf – Handicap als fairer Ausgleich 

Der Ausgleich zwischen zwei ungleichen Teilnehmer*innen – oder wie bei Hand-in-Cap von Gegenständen – spiegelt sich auch 1754 wieder, als der Begriff im Pferderennen auftaucht. Das beste Pferd musste extra Gewichte tragen, um Chancengleichheit gegenüber den Schwächeren herzustellen. 1883 ging das Wort Handicap dann vom rein sportlichen Kontext auch in den allgemeinen Sprachgebrauch über. Es steht seitdem für die Gleichstellung zweier Personen mit unterschiedlichem Ausgangslevel.

Handicap erst 1915 Synonym für Behinderung 

Erst 1915 wurde Handicap mit Behinderung in Verbindung gebracht. Zunächst wurden nur Kinder mit einer körperlichen Behinderung als handicapped bezeichnet, ehe der Begriff in den 1950er Jahren auch für Erwachsene und Menschen mit Lernschwierigkeiten galt.

Heute ist Handicap als fester Bestandteil der Alternativ-Begriffe für Behinderung und in der Welt des Sports zu finden. Dort wird er am häufigsten beim Golf verwendet. Es besagt die Differenz zwischen den benötigten Schlägen und der Anzahl der Schläge, die ein*e sehr gute*r Spieler*in zum Beenden des Platzes benötigt. Handicap bezeichnet also die Spielstärke, die Qualität eine*r Golfspieler*in. Je höher das Handicap, desto schlechter.

Wenn der Begriff Handicap nun aber ursprünglich für das Lotterie-Spiel benutzt wird, warum wird trotzdem die vermeintliche Verbindung zu Bettler*innen genannt, wenn der Begriff kritisiert wird? Es wird vermutet, dass diese Begründung dafür, das Wort nicht zu benutzen, genommen wird, weil sie für viele Menschen leicht verständlich ist und man nicht noch großartig die Geschichte des Wortes Handicap erläutern muss. Mit einer Behinderung zu leben ist für Nichtbetroffene schon schwer vorstellbar, da möchte man diese „armen Menschen“ ja nicht auch noch mit Bettler*innen vergleichen. Das scheint für viele plausibel und niemand möchte darüber diskutieren. 

Wer ein Handicap hat, hat ein Defizit

Aber was ist nun der wirkliche Grund, warum Handicap das falsche Wort für Behinderung ist? Handicap beschreibt die Situation aus einer defizitorientierten Sicht. Natürlich steckt im Begriff Behinderung auch, dass ein Mensch an etwas gehindert ist bzw. wird, jedoch enthält er auch das soziale Modell von Behinderung. Dieses besagt, dass eine Person nicht nur behindert ist, sondern auch durch die Umwelt behindert wird. Sei es durch Vorurteile, Stufen oder fehlende Untertitel. Bei Handicap steht, wie es auch im ursprünglichen Lotterie-Spiel der Fall war, der Vergleich im Vordergrund. Es wird erst auf den*die Beste*n geschaut – in diesem Fall der Mensch ohne Behinderung – und dann verglichen, was der*die vermeintlich Schwächere (also der Mensch mit Behinderung) nicht kann. Der individuelle und persönliche Blick auf jede*n einzelnen geht damit verloren.

Da viele Menschen aber befürchten, allein mit dem Wort Behinderung zu beleidigen oder zu stigmatisieren, hat sich Handicap als Begriff etabliert. Gerne werden auch beschönigende Alternativ-Ausdrücke, wie z.B. „besondere Bedürfnisse“ oder „andersfähig“ gewählt. Ganz abgesehen davon, dass nur wenige behinderte Menschen selbst diese Ausdrücke gebrauchen, treffen sie auch nicht zu. Die Fähigkeiten und Bedürfnisse behinderter Menschen sind nicht „besonders“, sondern genauso vielfältig wie die nicht behinderter Menschen. Und sie haben nicht “besondere Bedürfnisse”, sondern das Recht, nicht benachteiligt zu werden. 

Warum nicht einfach „Mensch mit Behinderung“ oder “behinderter Mensch”?

Würde man 50 Personen auf der Straße nach einem sensiblen Begriff für Menschen mit Behinderung fragen, so würde man womöglich 50 verschiedene Antworten bekommen. Behindert und Behinderung sind ziemlich in Verruf geraten. Nicht zuletzt dadurch, dass „bist du behindert?!“ als beleidigende Phrase im Umlauf ist.

Zu Unrecht, wie Betroffene finden, denn Behinderung beschreibt letztendlich ein Merkmal von vielen einer Person. Wichtig ist nur, dass das Wort “Mensch” mitbenutzt wird, da mit dem Begriff Behinderte das Bild einer festen Gruppe entsteht, die in Wirklichkeit vielfältig ist. „Der/die Behinderte“ würde die Person auf ein Merkmal reduzieren, das alle anderen Eigenschaften dominiert. Bei Handicap verschwindet der Mensch vollkommen und der Fokus wird auf eine (vermeintliche) Schwäche gelegt. Die Auswahl des Begriffes hat dabei nichts mit der Frage nach politischer Korrektheit zu tun – zumal politische Korrektheit inzwischen als politischer Kampfbegriff missbraucht wird. Vielmehr geht es um Sensibilität und der Auseinandersetzung mit Sprache. Aussagen wie „ich habe das schon immer so gesagt“ oder „mir gefällt der Begriff aber so sehr“ sind dabei nicht förderlich und von oben herab. Die beste Lösung sind daher die Formulierungen „Menschen mit Behinderung“ oder „behinderte Menschen“. Das Gegenüber nach der für sie*ihn passenden Begrifflichkeit einfach zu fragen, gilt natürlich auch nach wie vor. 

Formulierungsvorschläge der Leidmedien-Community gibt es unter leidmedien.de/begriffe.

Bilder: Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de

Article note: #yeah! I'm coming! :-)
Blick in eine der zahlreichen Waldbahnen

Es ist so weit: Der Brandenburgische Frisbeesport-Verband BBFV freut sich, dass die junge aber um so engagiertere Discgolfszene aus Finsterwalde vom 24.-25.8.19 das 1. Sängerstadt Open ausrichtet.

Das ganze findet auf dem nagelneu angelegten Discgolf-Parcours in der Bürgerheide Finsterwalde statt. Der Finsterwalde Verein Discgonauts http://discgonauts.de/ befindet sich derzeit in der heißen Vorbereitungsphase und freut sich über jeden Teilnehmer und Besucher im Süden Brandenburgs. Finsterwalde ist gut von Leipzig, Dresden und Berlin mit der Bahn und dem Auto erreichbar.

letzte Abstimmungen beim Neubau der Bahnen

Anmeldungen erfolgen für das German Tour Turnier wie gewohnt über https://german-tour-online.de/events/details/1274 . Der Brandenburgische Frisbeesport-Verband freut sich auf ein tolles Event bei den engagierten Discgonauts in der Sängerstadt Finsterwalde und dankt der Stadt Finsterwalde für die Herstellung des fantastischen Parcours in der Bürgerheide.