Article note: #tolsuso2

Liebe Leser, herzlich willkommen bei den sommerlichen Told-You-So-Wochen. Den Auftakt macht der EuGH mit der Ansage, dass Webseiten mit der Einbindung des Facebook-Like-Buttons Daten abfließen lassen und das datenschutzrechtlich möglicherweise eine Einwilligung benötigt.

Weiter geht es mit der völlig überraschenden und unerwarteten Meldung, dass wenn Daten erhoben werden, die dann auch missbraucht werden. In diesem Fall die Schengen-Daten. Großbritannien hat sie sich einfach privatkopiert.

Die Trifecta komplett macht die Erkenntnis, dass Daten-Anonymisierung häufig Schlangenöl ist, eine Schnellschuss-Lösung für ein verkacktes Geschäftsmodell, ein Ausreden-Teppich, unter den man seine Datenschutzprobleme zu kehren versucht.

Falls ihr euch jetzt Sorgen macht, dass damit das Told-You-So-Gebiet ausgedünnt ist und mit zukünftigen Meldungen nicht mehr zu rechnen sei: Sorgt euch nicht. Wie Einstein schon sagte: Zwei Dinge sind unendlich. Das Universum und menschliche Dummheit. Und beim Universum bin ich mir noch nicht 100% sicher.

Article note: Und bei der Apple-Watch reicht schon eine Bewegung, um Siri aufnehmen zu lassen ...! :-O

Apples Sprachassistentin Siri schneidet die Sprachbefehle mit, die Nutzer*innen einsprechen. Ein Teil der Aufnahmen landen bei Drittfirmen, die von Apple mit der Qualitätssicherung beauftragt wurden. Das berichtete das US-Magazin The Guardian am Freitag unter Berufung auf einen anonymen Insider, der selbst für eine solche Firma arbeitet.

Ganz neu ist die Information nicht – schon vor vier Jahren hatte ein Mitarbeiter eines Apple-Auftragnehmers auf dem Portal Reddit über seine Tätigkeit berichtet. Nun hat Apple die Praxis aber offiziell bestätigt.

Sprachaufnahmen mit anderen Informationen verknüpft

Wie der Informant des Guradian berichtet, werden die Sprachaufnahmen aus Gründen der Qualitätssicherung von Menschen angehört. Sie sollen unter anderem feststellen, ob Siri unabsichtlich aktiviert wurde.

Dies komme relativ häufig vor. Zum Beispiel erkenne Siri das Geräusch eines Reisverschlusses oft als Signalwort. Vor allem die Apple-Watch sei für Fehlaktivierungen äußerst anfällig.

Der Informant berichtet von zahllosen Aufnahmen intimer Situationen, zum Beispiel von Arztgesprächen oder Gesprächen aus dem Schlafzimmer. Zum Teil sei es einfach, diese Sprachaufnahmen einer konkreten Person zuzuordnen. Denn um die Auswertung zu verbessern, schickt Siri auch die zugehörigen Ortsdaten, Kontaktinformationen und App-Informationen mit.

Unklare Datenschutzerklärung

Apple bestätigte die beschriebene Praxis gegenüber dem Guardian, wies aber darauf hin, dass die Sprachaufnahmen nicht mit der Apple-ID der jeweiligen Nutzer*innen assoziiert sei. Zudem seien alle Mitarbeiter*innen der beauftragten Unternehmen vertraglich zur Verschwiegenheit verpflichtet.

Täglich werde nur ein zufällig ausgewählter kleiner Anteil aller Sprachaufnahmen – weniger als 1 Prozent – von Menschen ausgewertet.

Fragwürdig bleibt das Vorgehen dennoch: Apple weist in seinen Datenschutzbestimmungen nicht explizit darauf hin, dass Siri-Sprachaufnahmen nicht nur von Computern, sondern auch von Menschen ausgewertet werden.

Siri-Erfassung per Konfigurationsprofil verbieten

Für technisch versierte Nutzer*innen gibt es die Möglichkeit, das Erfassen von Siri-Aufnahmen zu deaktivieren: Dazu muss ein neues Konfigurationsprofil angelegt werden. Der Digitalforensiker Jan Kaiser hat ein solches fertiges Profil zum Herunterladen bereit gestellt.

Apple ist nicht allein mit dieser Praxis. Im April wurde ein ähnliches Vorgehen bei Amazons Alexa bekannt. Im Juli 2019 räumte Google ein, dass Sprachaufnahmen von Googles Sprachassistent von Menschen ausgewertet werden.

Wie Siri genau arbeitet und welche Informationen sie sammelt, haben wir in unserem Beitrag Siri – praktische Wanze? zusammengestellt. Unser Fazit: Trotz aller Kritik hat Apple sich für den Schutz Ihrer Privatsphäre einiges einfallen lassen.

Der Beitrag Auch bei Apples Siri hören Menschen mit erschien zuerst auf mobilsicher.de.

Article note: #komischertext (Und eine besonders eigenartige Passage: "[...] die Zeit reif dafür, dass die Bundeswehr eben jetzt auch in Deutschland nicht mehr als eine Art bewaffneter Arm von Amnestie International, sondern als eine Armee gesehen wird, die deutsche Interessen in aller Welt notfalls mit Krieg durchsetzt." - Welche Interessen?! Und warum mit Krieg?! #iwieindersteinzeitleb)

Die neue Bundesverteidigungsministerin setzt politische Akzente wie bei den "öffentlichen Gelöbnissen", die bei einem Mann in dieser Position auf mehr Kritik stoßen würden